Beautysalon
«Beautysalon» ist ein Tanz-Theaterstück, das von einem mehrheitlich Schwarzen Team produziert wird und die Vielfalt, Schönheit und Erfahrungen der Schwarzen Community in den Mittelpunkt stellt.

Performance
Seit Generationen treffen sich Schwarze Menschen in Schönheitssalons, um sich die Haare machen zu lassen, Haarprodukte zu kaufen und über vergangene und aktuelle Ereignisse zu sprechen. In Beautysalon versammeln sich vier Schwarze Menschen in einem Friseursalon und verwandeln diesen in einen Safer Space, einen Nachrichtenspot, eine politische Plattform und in einen Ort der Beratung und der Flucht vor Rassismus. Während neue Frisuren gemacht werden, werden gleichzeitig Geschichten über die Schwarze Schweiz, die sie im Kopf haben und ihnen am Herzen liegen, frei erzählt. Dies ist ihr Raum, dies sind ihre Geschichten, und das Publikum ist herzlich eingeladen, zuzuhören.
«Beautysalon» ist ein Tanz-Theaterstück, das von einem mehrheitlich Schwarzen Team produziert wird und die Vielfalt, Schönheit und Erfahrungen der Schwarzen Community in den Mittelpunkt stellt. Inspiriert von der kulturellen Bedeutung von Beautysalons als Safer Spaces, erzählt das Stück Geschichten von Identität, Empowerment und Widerstand, eingebettet in ein interdisziplinäres Bühnenformat.
Das Stück greift Themen wie Mikroaggressionen, kulturelle Aneignung und die Dekonstruktion von Schönheitsstandards auf. Es bietet ein Gegennarrativ zu den vorherrschenden eurozentrischen Schönheitsidealen und stellt afrozentristische Perspektiven in den Vordergrund.

Künstler:innen
Mit: Baba Altenburger, Steffi Lobréau, Doris Niragire Nirere, Martha Mutapay
Regie |
Kapi Kapinga Grab |
Choreografie & Musik |
Bheki Ndlovu |
Autor und Konzept |
Mo Wa Baile |
Dramaturgie |
Luisa Wolf |
Bühne & Kostüm |
Zainab J Lascandri |
Tontechnik |
Tjefin Frankhauser |
Lichttechnik |
Viktorio Jacobs |
Grafik Buhnenbild |
Nicolas Paulo Walker da Silva |
Buchhaltung |
Nina Sautter |
Fundraising |
Chantal Calame |
programme-cadre |
Anita Maïmouna Neuhaus |
Assistente regia |
Shanice Trustfull |
Production |
Joëlle Gbeassor |

Spielplan
Premiere: 13.02.2025 20:00 Dampfzentrale Bern mit Fotokarussell, ab 21:00 Premiere-Party mit DJ AfroLotus
14. Feb. 2025 |
Dampfzentrale Bern mit mit Fotokarussell |
15. Feb. 2025 |
Dampfzentrale Bern mit mit Fotokarussell |
Weitere Vorstellungen in 2026 folgen.

Inszenierung
Das Projekt Beautysalon handelt von einer Schwarzen Realität: Für viele Menschen in der Schweiz ist institutioneller Rassismus ein Alltag. Entgegen der gängigen Vorstellung, die Schweiz habe keine koloniale Vergangenheit, weil sie nie eigene Kolonien besaß, spielten Schweizer:innen als Financiers, aber auch als Wissenschaftler:innen und Händler:innen eine wichtige Rolle. Entsprechend ist die Schweiz bis heute von kolonialen Denk- und Verhaltensmustern geprägt.
Kindern werden von ihren Eltern und Betreuer:innen rassistische Geschichten wie Schorsch Salami reist ins Schoggiland erzählt. Viele Familien und Freund:innen spielen rassistische Spiele wie weisser Peter. Auch in der Schule gibt es rassistisches Schulmaterial. Ein Beispiel ist das Wandbild im Schulhaus Wylergut mit einem Alphabet, welches Darstellungen von Tieren und deren jeweiligen Anfangsbuchstaben umfasst. Bei drei Buchstaben (C, I und N) sind keine Tiere zu sehen, sondern die Stereotypisierung von nicht-weissen Menschen. Auch der Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen, zum Arbeits- und Wohnungsmarkt ist für People of Color eingeschränkt. Beautysalon möchte genau diesen systematischen Rassismus thematisieren und fordert eine reflektierte Schweizer Gesellschaft.
Auf der Bühne werden unterschiedliche Umgangsweisen mit dieser Realität innerhalb der Schwarzen Community behandelt. So findet eine 90-minütige Performance in einem Black Beauty Salon statt. Schwarze Schönheitssalons und Friseurläden sind heilige und heilende Orte für Schwarze Menschen. Sie sind eine Art Safe Space, ein Nachrichtenspot, eine politische Plattform und sogar ein Ort der Geständnisse, der Predigt, der Beratung sowie auch der Entspannung und der Flucht vor Rassismus. An diesem Tag versammeln sich vier Schwarze Menschen in einem Schwarzen Schönheitssalon. Während neue Frisuren gemacht werden, werden gleichzeitig Geschichten über die Schweiz, die sie im Kopf haben und ihnen am Herzen liegen, frei erzählt. Dies ist ihr Raum, dies sind ihre Geschichten, und das Publikum ist herzlich eingeladen, zuzuhören.

Autor Mo beschreibt das Stück
Black Beautysalons sind Orte, an denen Schönheit geschaffen, Meinungen ausgetauscht und die Wahrheit gesagt wird. Seit Generationen treffen sich Schwarze in Friseursalons und Salons, um sich die Haare schneiden zu lassen, Haarprodukte zu kaufen und über vergangene und aktuelle Ereignisse zu sprechen. Im Beautysalon nutzen Schwarze Menschen den Friseursalon als politische Plattform, um über die Trends in der Schweiz zu diskutieren, wobei die Politik der Schwarzen Haare sehr emotional ist. Locken haben ihre Schattenseiten. Die Friseure und Kunden diskutieren mit einem Lächeln, das ist ihr Stil. Der Rassismus will sie leiden lassen, ihren Stil zerstören. Sie streiten und lächeln gleichzeitig.

Stückausschnitt
I like my Afro Soft and Bright. Je kiffe mon Afro. I like my Breads Long and Colorful. Molayi langi ebele Ebele
BAH |
Est– ce un appel, un rappel d’un appel à quel point tu kiFes, ton Afro. |
SULE |
Est–ce une évidente projection de sensation d’impuissance, du manque de pouvoir. |
I like my Afro Soft and Bright. Je kiffe mon Afro. I like my Breads Long and Colorful. Molayi langi ebele Ebele
SERA |
Un rappel à l’enfance rempli d’histoires, d’anecdotes, des souvenirs riches. |
I like my Afro Soft and Bright. Je kiffe mon Afro. I like my Breads Long and Colorful. Molayi langi ebele
AYA |
Que l’on parle d’une cour, d’un salon, du balcon, tous ces lieux impacts. |
I like my Afro Soft and Bright. Je kiffe mon Afro. I like my Breads Long and Colorful. Molayi langi ebele Ebele
SERA |
Unsere Zöpfe, Rastas, Afros, Braids, Locks tragen uns. Durch Schmerz, Verletzung, Aggressionen... |
AYA |
Est–ce une évidente projection de sensation d’impuissance, du manque de pouvoir. |
I like my Afro Soft and Bright. Je kiffe mon Afro. I like my Breads Long and Colorful. Molayi langi ebele Ebele














Beautysalon
Ich betrete den Vorstellungsraum der Dampfzentrale, wo sich die Tänzer*innen für die Generalprobe aufwärmen, Menschen Ton und Licht testen und Kameras aufgestellt werden. Stimmen auf Berndeutsch, Lingala, Bündnerdeutsch, Portugiesisch, Französisch und Englisch hallen durch den Raum. «Workshop-Teilnehmer:innen, die heute nicht als Performer:innen auf der Bühne stehen, konnten sich auf offene Positionen neben der Bühne melden – so bleiben sie dennoch Teil des Beauty Salons», sagt Luisa Wolf, die Dramaturgin des Stücks.


Beautysalon
Die Dampfzentrale zeigt das Stück «Beautysalon» von Mohamed Wa Baile. David Fürst und Sarah Heinzmann waren bei der Generalprobe dabei.

